GRAZCAST präsentiert:
Kristina Edlinger-Ploder
- Rektorin der FH Campus 02

„Ich darf Teil einer steirischen Hochschullandschaft sein, die ich für eine der besten der Welt halte.“

Verfasst von Dominik Haintz

Frühlingshafte Sonnenstrahlen prägten die Atmosphäre unseres Gesprächs Anfang März mit Mag. Kristina Edlinger-Ploder. Tobias und ich hatten die Ehre die Rektorin der FH Campus 02 in der – dank Covid-19 – fast ganz menschenleeren Aula der Fachhochschule interviewen zu dürfen.

Sie habe viel Glück gehabt, aber auch Menschen um sich, die ihr Mut gemacht haben, zu Dingen ja zu sagen, die eben diesen Mut erfordern, antwortete Frau Edlinger-Ploder nachdem ich ihre Vita im Groben skizziert habe. Wohlgemerkt, nur im Groben skizziert, denn die amtierende FH Rektorin hat bereits einige Stationen in ihrem bisherigen beruflichen Werdegang vorzuweisen.

Mit dem Wunsch Staatsanwältin zu werden studierte Mag. Edlinger-Ploder Rechtswissenschaften. Es kam jedoch insofern anders, als dass Sie politische Mitarbeiterin sowie Büroleiterin im Büro der damaligen Landeshauptfrau Waltraud Klasnic wurde, ehe Sie den Schritt zur jüngsten Landesrätin Österreichs wagte. Als ÖVP-Landesrätin war Mag. Edlinger-Ploder für verschiedene Ressorts zuständig – von Wissenschaft und Forschung über Gesundheit und Pflegemanagement für Bildung bis hin zu Verkehr, Finanzen und Technik. Sie ist zudem noch ehemalige Vize-Rektorin der Med-Uni-Graz und seit neuestem auch im Caritas-Präsidium vertreten.

Politik beschrieb Rektorin Edlinger-Ploder als ein essenzielles Lebensmittel, um das Miteinander in einer Gesellschaft zu regeln. Sobald zwei Menschen miteinander auskommen müssen käme man um ein politische Arrangement nicht herum. So simpel und einleuchtend diese Definition von Politik von Mag. Edlinger-Ploder auch erscheint, so hochkomplex sei es mittlerweile geworden, wie sie auch betonte. Auf die Frage hin, wie sie sich bzw. ihr Tun & Handeln kurz zusammenfassen würde, kam Frau Edlinger-Ploder schnell auf Ihren Stolz über die heimische Hochschullandschaft, in der sie ein Teil sein dürfe, zu sprechen. Sie bemühe sich die besondere Vielfalt auch aktiv im Rahmen der steirischen Hochschulkonferenz nach außen zu tragen.

Das Leben sei immer ein Kompromiss, begann Mag. Edlinger-Ploder meine Frage nach Vereinbarkeit von Kindern und Karriere zu beantworten. Ein Kompromiss, der ihr scheinbar sehr gut gelungen ist, wenn man sich ihren beruflichen Werdegang in Erinnerung ruft. Sie rate generell jungen Frauen ihre Karriere nicht gleich mit dem Kinderkriegen aufzugeben, denn es gebe Möglichkeiten der Vereinbarkeit. „Geht’s der Mutter gut, geht’s den Kindern gut“ war ein Rat, der ihr eine befreundete Kinderärztin einmal mitgab. Ein Rat, der bei Rektorin Edlinger-Ploder wohl auf Gehör stieß.

Auf unsere Frage hin, auf was sie rückblickend besonders stolz sei in ihrem bisherigen Berufsleben erreicht zu haben, antwortete Mag. Edlinger-Ploder mit Ihrer Mitwirkung an der S-Bahn Steiermark, sowie am Shared Space-Konzept, welches auf eine Reduktion von Regeln und auf eine Zunahme an aktiver Kommunikation im Straßenverkehr setze.

Eine Frage, die Tobias und mir schon seit Beginn des Gesprächs unter den Fingernägeln brannte – zumal wir beide Absolventen der FH Campus 02 sind – war, wie sich denn nun ein typischer Arbeitstag als FH-Rektorin gestaltet. Darauf führte Mag. Edlinger-Ploder aus, dass sich ihre Arbeitsalltage sehr unterschiedlich abspielen würden. Der Austausch mit den zentralen Services und den Studienrichtungen sei ein besonders wichtiger und auch schöner Fixpunkt, der regelmäßig zum Tragen käme. Die Kreation neuer Studiengänge, Investitionsentscheidungen und weitere strategische Ziele zu besprechen nehme einen wesentlichen Teil ein. Als Teil der Geschäftsführung sei Mag. Edlinger-Ploder natürlich dafür zuständig, Rahmenbedingungen auszuloten, die gewisse Entscheidungen erst möglich machen würden.

Nicht unspannend war die Erwähnung der Rektorin eines neuen Master-Studiengangs „Digital Marketing Management“, der ab kommenden Herbst an der Fachhochschule studiert werden kann und den bis dato bestehenden „International Marketing“-Master ablösen würde.

An Ihrem jetzigen Job-Alltag, indem neben der FH auch noch weitere Organisationen einen Platz einnehmen, schätze sie vor allem auch die Hands-on-Mentalität, die Sie als Landesrätin in dieser Weise nicht erfahren hätte.

Eine persönliche Vision für Graz sehe Sie in einer Balance der Stadt, in der Jung und Alt zusammenleben, und damit verknüpft, ihren Beitrag für die Hochschullandschaft.
In Zukunft möchte Mag. Edlinger-Ploder weiterhin ihr Engagement für das Caritas-Schulzentrum in der Grabenstraße einsetzen, denn dies sei Ihr ein Herzensanliegen. Es sei für Sie eine Zukunftsinvestition in eine Branche/in Dienstleistungen, die wir dringend (!) benötigen würden.

Trotz oder gerade wegen ihres ganzen Engagements, welches Mag. Edlinger-Ploder in Ihrer Heimatstadt bis dato geleistet hat, antwortete Sie auf die Frage bzgl. eines Rates an ihr 18-Jähriges Ich mit „Geh noch mehr hinaus in die Welt!“. Die Rektorin wirkte nämlich auch zuversichtlich, dass trotz gewonnener Auslandserfahrungen der Lebensstandort Graz hoch im Ansehen bleiben würde.

Erreichbar ist Kristina Edlinger Ploder über Ihre Email Adresse, wobei sie uns auch versicherte, wirklich zurückzuschreiben. 😉

E-Mail: kristina.edlinger-ploder@campus02.at

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