„Man muss nicht etwas Altes zerstören, um etwas Neues zu schaffen.“
Verfasst von Dominik Haintz
Seinen eigenen Werdegang aus persönlicher Sicht auszudrücken, fiel ihm nicht einfach. Vieles sei einfach passiert und nicht geplant gewesen, wie etwa das Ansteuern eines konkreten Berufsziels, wie bereits erwähnt. Dass er so weit gekommen ist, sei schon sehr davon abhängig gewesen, besonders viel dafür getan zu haben. Bezogen auf das Tanzen habe er jahrzehntelang hartes Training betrieben – hier würde einem nichts geschenkt werden, betonte Willi. Es wäre eine entbehrliche, aber schöne Zeit gewesen. Ursprünglich wollte er aber einen ganz anderen Pfad bestreiten, nämlich den eines Bauern. Nicht ausgeschlossen sei, dass sich dieser frühe Berufswunsch noch ergeben würde.
Auf unsere Frage hin bzgl. des größten Erfolgs bzw. des größten empfundenen Stolzes auf Erfolg antwortete der sympathische Tänzer mit seiner Ehe. Er hätte sich nie gedacht, so eine liebe Frau zu finden, die es mit ihm aushalte. Schmunzelnd gab er zu, schon ein bisschen ein Paradiesvogel zu sein.
Er wollte zwar eigentlich nie eine Tänzerin heiraten, doch über das Tanzen lernte er sie kennen und lieben. Willi Gabaliers Frau sei auch die bessere Tänzerin, stellte er klar.
Er machte uns auch klar, dass er – neben einer großartigen Lebensqualität – es als wahren Schatz empfinde, welches baukulturelle Erbe Graz zu bieten hat. Daher kämen sehr viele Leute nach Graz und darauf müsse man schauen bzw. achtgeben. Das Traurige sei, dass so viel abgerissen werden würde und die Stadt ihr Gesicht verliere in sehr vielen Bezirken, nicht in der Innenstadt. Vor allem in den Bezirken ginge der Ortskern verloren. Kritisch zeigte sich Willi Gabalier vor allem, als er auf das starke Bebauen und Schaffen von möglichst viel billigem Wohnraum von Graz zu sprechen kam. Wenn das Gesicht einer Stadt verloren ginge, dann verliere Sie auch ihren Charakter und ihre Identität, betonte Willi. Er würde sich freuen, wenn man hierbei mit mehr Bedacht an die Sache herangehen würde. Er sei absolut auch für den Neubau und auch moderner Architektur gegenüber aufgeschlossen, jedoch müsse man nicht etwas Altes zerstören, um etwas Neues zu schaffen. Willi plädiert für Ästhetik und Design, was auch nicht automatisch mehr kosten müsse.
Als wir den Fokus wieder in Richtung der Person Willi Gabalier schwenkten, fragten wir ihn, wie er denn die Facetten unserer Stadt mitformen würde. Er meinte, sobald er über Graz spreche, betone er, dass es die Landeshauptstadt der Steirer sei. Willi habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass von außen betrachtet Graz viel mehr in Zusammenhang mit Steirern gesetzt werden würde als mit Grazern an sich. Er meinte auch, dass es wirklich ein Grazer Mentalität gäbe.
Auf eine unserer letzten Fragen, nämlich wie man mit ihm denn ins Gespräch käme, antwortete Willi lachend mit „An der Bar!“. Er sei sehr kontaktfreudig und möge es auch sehr neue Menschen kennenzulernen. Man müsse nicht immer einer Meinung sein, aber es sei spannend, Leute kennenzulernen, die ganz anders als man selbst sein würden. Dieses Anders-sein sei faszinierend und man könne viel von jedem Menschen lernen. Es sei toll, dass es diese Vielfalt gäbe.
"Nur wenn wir Unterschiede sehen, können wir Gemeinsamkeiten erkennen."
- Dominik & Tobias von GRAZCAST
Wer steckt hinter GRAZCAST?
Zwei junge und neugierige Grazer, die einfach mit Persönlichkeiten der Stadt plaudern möchten und sich dabei aufnehmen.
Dominik Haintz
Tobias Turk
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- Dominik und Tobias von GRAZCAST
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