GRAZCAST präsentiert:
Niko Swatek
- NEOS Steiermark

„Ich persönlich habe keinen Machtanspruch, ich habe einen Gestaltungsanspruch. Ich möchte, dass Dinge besser werden.“

Verfasst von Dominik Haintz

Das Glockenspiel als eines der klassischen Wahrzeichen der steirischen Landeshauptstadt beglückt mit seiner Erscheinung nicht nur alle davorstehenden Passanten, sondern auch die dahinter arbeitenden Teammitglieder der Neos Steiermark. In deren Büro im zweiten Stock steht nämlich mitten im Raum das Uhrwerk sowie die bekannten Figuren des Glockspiels – lediglich durch eine Glaswand abgeschirmt. Warum sich Landtagsabgeordneter Niko Swatek mit seinen Mitstreitern genau hier niedergelassen hatte, war Inhalt einer unserer ersten Fragen, die wir dem 30-Jährigen zu Beginn des Gesprächs stellten. Statt wie bei Landtagsklubs üblich, im Landhaus zu residieren, wählten Niko und sein Team den Standort am Glockenspielplatz, da im Landhaus einfach kein Platz mehr für sie war. Man dachte wohl nie daran, dass es einmal eine sechste Partei im steirischen Landtag geben würde.

Als Techniker, der sich in die Politik verirrt hat, würde sich Niko selbst beschreiben. Er hatte auch eigentlich vor, im technischen Bereich zu bleiben, doch ein einschneidendes Erlebnis war der Wendepunkt zur Orientierung hin zur Politik. Als er nämlich auf der Uni mit einem Kollegen am eigentlich simplen Auftrag scheiterte, die Gravitationskonstante zu messen, erkannte Niko Swatek massiven Handlungsbedarf. Grund für den gescheiterten Versuch war – ganz einfach – das veraltete und scheinbar nicht mehr funktionstüchtige Messinstrument. Es stellte sich für Niko heraus, dass die finanziellen Mittel dafür einfach fehlten. Generell erkannte er, dass es im Bildungsbereich generell Bedarf an neuen und modernen Konzepten gibt.

Niko Swatek umschrieb die Arbeit in der Politik mehr als nur einmal während unseres Gesprächs als „Bohren harter Bretter“, denn eines wurde ihm bei seinem Start in der Politik schnell klar: So gerne man Dinge verändern und in Bewegung bringen möchte, so festgefahren scheinen gewisse Umstände und Strukturen zu sein. Durchhaltevermögen, welches vom eigenen feurigen Veränderungsdrang angetrieben wird, ist für Niko daher unerlässlich. Daher ist es für ihn ebenso klar, nur so lange in der Politik zu bleiben, wie besagtes Feuer noch lodert. Deshalb hat sich Niko auch dazu entschieden, sich bewusst ein Ende seiner politischen Aktivitäten zu fixieren.

Warum seine Wahl bei der Parteimitgliedschaft auf die Neos fiel, lag nicht zuletzt an dem in der Überschrift erwähnten Zitat. Niko wählte bewusst keine Partei, der es seiner Ansicht nach um Macht ginge. Die Neos als neue Partei, die Bildung einen besonders hohen Stellenwert einräumte, schien Niko als geeignete Bewegung. Am meisten Spaß mache es ihm als Ideengeber zu fungieren. Er versuche Bürgern und Bürgerinnen einfach zuzuhören und die Ideen, die ihm gegeben werden, mitzunehmen und in die Politik zu tragen.

Wie Niko und sein Team versuchen selbst unter den aktuellen Corona-Einschränkungen den Kontakt zu den Bürgern und zu den Bürgerinnen nicht zu verlieren, verdeutlichte er anhand der erst kürzlich erschienen Plattform „Graz geht besser“. Hierbei werden Ideen aus der Bevölkerung gesammelt und entsprechend auf einer Grazer Stadtkarte eingetragen. Angefangen von Ideen bzgl. fehlender Ampeln, Zebrastreifen bis hin zu Schulen oder Verkehrskonzepten wird hier ein Pool an Ideen gesammelt.

Kritisch im Tonfall wurde der pinke Landessprecher, als er Punkte wie die mangelhaften öffentlichen Verkehrsmöglichkeiten ansprach, denen etwa zeitliche, aber auch örtliche Einschränkungen zugrunde liegen. Ebenso stört Niko die Tatsache, dass bei Bauvorhaben ständig auf Beton gesetzt werden würde. Egal ob es um Plätze, Gebäude oder Parkplätze ginge, der Grünraum komme viel zu kurz. Er argumentierte hierbei einerseits mit der Tatsache des Klimawandels, aber andererseits auch mit der Betrachtung von Grünraum als Erholungsgebiet. Ebenso kritisch äußerte sich Niko auch zur aktuell besonders heiß-diskutierten U-Bahn-Debatte. Hier fordere er die Veröffentlichung der in diesem Zusammenhang in Auftrag gegebenen Studie.

Eine Idee, die Niko und sein Team ebenso umsetzen möchten, ist die Gestaltung einer Stadtallee von Bäumen, die angefangen von der Herrengasse über die Annenstraße bis hin zum Hauptbahnhof reichen soll. Nicht zuletzt soll hierdurch auch eine Wiederbelebung der Annenstraße erfolgen.

Zufrieden resümiert Niko Swatek das erste Jahr der Neos im steirischen Landtag. Es habe eine Menge Spaß gemacht und sie seien auch überrascht gewesen, wieviel den Neos in einem Jahr gelungen ist. Hierbei sei unter anderem auch der Austausch über die Parteigrenzen hinaus entscheidend gewesen, den es laut Niko im Grazer Gemeinderat eben nicht gäbe.

Keine Klientelpolitik zu betreiben, immer der Idee und nicht der Ideologie verpflichtet zu sein, sind wohl wesentliche Punkte von Nikos Politikanschauung, die er gegen Ende hin besonders betont. Sie, das heißt die Neos, hätten den Vorteil, sich immer für die beste Idee einsetzen zu können, egal was die individuelle Ideologie des Einzelnen vorzugeben scheint.

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- Dominik & Tobias von GRAZCAST

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