„Wir sind alle eine Stadt, egal wo wir wohnen. Wir haben alle die gleichen Chancen verdient und wir haben alle auch ein gutes Leben in Graz verdient.“
Verfasst von Dominik Haintz
Auch wenn Anna Robosch mit erst 26 Jahren als eine der jüngsten im Grazer Gemeinderat gilt, mangelt es ihr keineswegs an einer klaren Haltung. Seit 2015 ist die aktuelle stellvertretende Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Graz und (Teilzeit-)Grafikdesignerin in der Politik unterwegs. Politik lässt sie nicht los, wie sie uns schon ganz zu Beginn des Gesprächs verrät. Egal ob sie im Gemeinderat sitzen würde oder nicht, Politik lebe sie ganz einfach. Anna Robosch hat sich dazu verschrieben, ihre volle Energie in ihren politischen Alltag zu investieren, um – wie sie sagt – für die Stadt zu kämpfen und ihre volle Energie darin zu investieren. Die rote Jung-Politikerin meinte, sie möchte die Stadt zum Besseren verändern. Was sie darunter versteht, gab sie uns im Laufe des Gesprächs noch einige Male zu verstehen.
Aktiv wurde sie ursprünglich durch die SchülerInnenvertretung. Auch wenn es damals um vermeintlich banale Dinge wie das zur Wehr setzen gegen eine Hausschuhpflicht an der Schule ging, war es wohl der Startschuss für ihr weiteres Engagement in Jugendorganisationen. Dort lernte sie das politische Handwerk von der Pike auf, was schließlich in Ihrer Gemeinderatskandidatur 2017 als Jugendkandidaten und auch Listenzweite auf der damaligen Frauenliste mündete. Durch ihren geglückten Einzug in den Gemeinderat war wohl der Grundstein für ihr doch immer wieder aufsehenerregendes politisches Tun und Handeln gelegt.
Anna Robosch steht zu ihrer manchmal wohl etwas aneckenden Art, emotional an gewisse Sachverhalte heranzutreten. Etwa wenn es um das Verkehrsthema geht, wie sie sofort klar macht und worüber wir auch noch im Folgenden zu sprechen kommen sollten. Stolz ist die junge Gemeinderätin unter anderem auf Ihre Bemühungen gegen Sexismus. Auch wenn ihr Antrag auf eine Anti-Sexismus-Schulung im Gemeinderat nicht durchkam, resümiert sie doch sehr zufrieden über den Anstoß zur Diskussion in puncto (Anti-)Sexismus.
Anna Roboschs Vision für Graz ist es etwa, die Klimakrise in den Griff zu bekommen, die „Verbauungswut“ zu stoppen, mehr Grünraum und eine erfolgreiche Verkehrswende zu etablieren. Ein essenzieller Punkt für die junge Politikerin ist auch das Thema Feminismus – ein Thema das angesichts der momentanen Corona-Krise besonders präsent ist.
Dass die rote Politikerin mit der momentanen politischen Lage in Graz unzufrieden ist, zeigt sich einmal mehr beim Thema der zurzeit brisanten Pläne einer unterirdisch verlaufenden Lösung. Das Problem an der U-Bahn-Idee sei für Anna einerseits, dass zu der gewachsenen Infrastruktur an Bussen, Straßenbahnen und S-Bahn ein zusätzliches System etabliert werden würde, das sehr teuer und ihrer Meinung nach nicht vernünftige angebunden wäre. Andererseits geht es ihr aber vor allem um die Verkehrswende. Darunter versteht sie das Umsatteln vom Auto auf Öffis, Fahrrad oder einer anderen „sanften Mobilität“. Klima- und Platz-technisch würde es sich anders einfach nicht ausgehen. Wenn jedoch der Untergrund anstatt der Oberfläche durch zusätzlichen öffentlichen Verkehr besiedelt werden würde, so gleiche dies einem Aufgeben im Verteilungskampf gegen das Auto.
Anna Robosch vermutet stark, dass gewisse ihr wichtige Themen in der Bevölkerung bereits mehrheitsfähig wären, auch wenn diese im Gemeinderat zu wenig Zustimmung erfahren würden – etwa wenn es um das Thema des Verkehrs geht.
Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind ein paar der Kernanliegen, die der Politikerin wichtig sind. Auf die Frage hin, ob Graz diese Eigenschaften vorweisen kann, antwortete Anna Robosch mit einem klaren nein. Es gäbe einen massiven Unterschied zwischen rechtem und linkem Mur-Ufer in Fragen der Bildung und in Fragen des sozialen, aber auch leistbaren Wohnraums. Außenbezirken würde auch in Bezug auf Öffi-Angebote andere Bedingungen vorfinden. Anna Robosch betont, dass alle in Graz, unabhängig vom Wohnort, die gleichen Chancen und ein gutes Leben verdient hätten. Die Voraussetzungen dafür überall in der Stadt vorzufinden, wäre solidarisch und gerecht. Wie man Graz wahrnimmt sei eben auch davon abhängig, wie es um die eigene Geldbörse steht.
Am Ende unseres Gesprächs betont Anna Robosch wie wichtig es ist, sich zu engagieren, zu diskutieren und auch in die Politik einzusteigen, denn das ist es, was eine lebendige Politik benötigt. Will man mit Anna Robosch ins Gespräch kommen, so heißt sie jeden dazu herzlich willkommen, sich mit ihr auszutauschen. Sie lädt dazu ein, ihr auf Whatsapp, Facebook oder Instagram zu schreiben.
Tel.Nr: +43 676 4472167
Facebook: https://www.facebook.com/anna.robosch
Instagram: https://www.instagram.com/anna_robosch
"Nur wenn wir Unterschiede sehen, können wir Gemeinsamkeiten erkennen."
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